Die ultimative Anleitung zur Frequenztrennung

Liebe Blogleser,
heute präsentiere ich die ultimative Anleitung zur Frequenztrennungstechnik. Der Originalartikel erschien im Oktober bei Fstoppers, einem auch hierzulande sehr bekannten Fotografie-Blog aus den USA. Geschrieben wurde der Beitrag von der Fotografin und Bildbearbeiterin Julia Kuzmenko McKim, die in Los Angeles lebt und für meine Begriffe eine der großartigsten Digital Artists im People-Bereich ist. Ich habe sie gefragt, was sie davon halten würde, den Text ins Deutsche zu übersetzen, damit auch diejenigen davon profitieren, die sich etwas schwerer mit der englischen Sprache tun. Julia hat mir prompt geantwortet und war von der Idee begeistert. Also habe ich mich frisch ans Werk gemacht…
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Mit der Technik der Frequenztrennung arbeiten mittlerweile viele Fotografen, die im People-Bereich unterwegs sind. Hierzu gab es in der Vergangenheit unzählige Diskussionen in diversen Foren und Gruppen. Darüber hinaus wurden Video-Tutorials veröffentlicht und Photoshop-Aktionen zum Download bereitgestellt. Für alle, die die Technik noch nicht kennen oder genauer wissen möchten, was bei deren Einsatz passiert, ist der folgende Artikel meiner Meinung nach das Informativste und Umfangreichste, was man derzeit darüber erfahren kann.
Hier also der Artikel auf Deutsch in lesbarer und deshalb an manchen Stellen leicht gekürzter Fassung:



Julia Kuzmenko McKim
„Wahrscheinlich wissen Sie bereits, was die Frequenztrennungstechnik (FT) bedeutet, da sie sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt hat. Viele Nutzer dieser Technik wissen aber nur wenig über die zugrundeliegende Theorie und haben deshalb wenig Kontrolle bei der Anwendung. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, alle wichtigen und nützlichen Informationen zu recherchieren und zu sammeln, damit wir gemeinsam lernen können, besser damit umzugehen.
Die Technik der Frequenztrennung ist ein Prozess, bei dem bestimmte Bildinformationen „aufgespaltet“ werden, so dass sich Bilddetails in unterschiedlichen Bereichen unabhängig voneinander bearbeiten lassen. In jedem Bild gibt es unzählige Frequenzbereiche, die jeweils bestimmte Informationen (abhängig von der Größe der Details) enthalten. Üblicherweise werden die Bildinformationen in „Hoch- und Niederfrequenzbereiche“ aufgetrennt.
So wie in der Musik jeder Ton in Sinuswellen ausgedrückt werden kann, können wir auch ein Bild in Hoch- und Niederfrequenzbereiche aufsplitten. Hochfrequenzbereiche in einem Bild enthalten Informationen über feine Details wie sie zum Beispiel bei Hautporen, Haaren, feinen Strukturen und Hautunreinheiten (Pickel, Narben usw.) vorkommen.
Niederfrequenzbereiche einer Bilddatei enthalten Informationen über Ton- und Farbwerte. In anderen Worten: Schatten- und Helligkeitsbereiche, Farben bzw. Farbtöne. Wenn Sie einen Blick nur auf die Niederfrequenzbereiche eines Bildes werfen, ist dieses zwar noch als solches erkennbar, weist aber keine einzelnen Details auf.
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Vielleicht kommt Ihnen die folgende optische Täuschung bekannt vor, bei der das Prinzip der Frequenztrennung genutzt wurde. Wenn Sie das Bild aus einer normalen Entfernung auf ihrem Computer betrachten, während Sie den Artikel lesen, werden Sie eine Aufnahme von Albert Einstein sehen. Stehen Sie nun auf und entfernen Sie sich von Ihrem Bildschirm. Betrachten Sie das Bild erneut. Wen sehen Sie jetzt?
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Im Grunde besteht dieses Bild aus einer Kombination eines Fotos von Marilyn Monroe auf einer Niederfrequenzbereichsebene sowie eines Fotos von Einstein auf einer Hochfrequenzbereichsebene. Wenn Sie das Bild aus einer nahen Distanz betrachten, sehen Sie das Bild im Hochfrequenzbereich mit den feinen Details und den Konturen der Gesichtsmerkmale (Einstein). Wenn Sie Ihren Platz nochmal verlassen, wird sich Ihre Sicht anpassen – der „Tiefpassfilter“ Ihrer Augen kommt zum Einsatz – und Sie werden den Niederfrequenzbereich sehen (Monroe).
Mithilfe der digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten kann eine Trennung der Frequenzbereiche unter anderem für die Hautretusche genutzt werden. Während es eine Vielzahl an Art und Weisen gibt, mit denen Sie die Technik der Frequenztrennung einsetzen können, wird der Zeitaufwand und die Qualität definiert durch die Schritte, die Sie unternehmen, um das Endergebnis zu erhalten.
Bevor wir beginnen, möchte ich kurz auf den Einsatz des Hochpassfilters in der Frequenztrennungstechnik hinweisen. Wenn der Filter genutzt wird, um Hoch- und Niederfrequenzbereiche zu trennen, werden die Ergebnisse fehlerhaft. Anders ausgedrückt, wird Ihr Bild nach der Trennung an Qualität verlieren, so dass Sie bereits einen Kompromiss beim Ergebnis eingehen, bevor Sie überhaupt mit der eigentlichen Retusche beginnen.
Aber! Diese Ungenauigkeit betrifft hauptsächlich Pixel mit extremen Helligkeitswerten, und bei gezieltem Einsatz des Filters kann er sich in manchen Fällen sogar günstig auf das Resultat auswirken. Darauf möchte ich später nochmal zurückkommen.
Lassen Sie mich zunächst über das präzisere Verfahren sprechen.

Bildberechnung

1a. Duplizieren Sie zweimal die Hintergrundebene: die obere Ebene bildet die Grundlage für die hochfrequenten und die untere duplizierte Ebene die für die niederfrequenten Bilddaten.
1b. Blenden Sie die die Hochfrequenzebene [im folgenden HIGH-Ebene genannt] aus und wählen Sie die Niederfrequenzebene [im folgenden LOW-Ebene genannt] an.
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2. Auf der markierten LOW-Ebene wenden Sie den Gaußschen Weichzeichnungsfilter an und wählen einen Pixelradius, mit dem alle feinen Details weichgezeichnet werden. Die HIGH-Ebene ist deshalb ausgeblendet, damit der Einfluss des Pixelradiuswertes auf das gesamte Bild besser beurteilt werden kann. Nach der Anwendung des Gaußschen Weichzeichners blenden Sie die HIGH-Ebene wieder ein.
3. Nun wählen Sie die HIGH-Ebene aus und klicken auf Bild > Bildberechnungen. Abhängig von der Farbtiefe, mit der Sie arbeiten, sollten Ihre Einstellungen wie folgt aussehen (click to enlarge):
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Beachten Sie bitte, dass Sie im Ebenendialog die Ebene auswählen müssen, die Ihr (weichgezeichnetes) Niederfrequenzbild enthält. In meinem Beispiel ist diese Ebene einfach mit „Low Frequency layer“ benannt.
4. Ändern Sie nun die Füllmethode der HIGH-Ebene auf Lineares Licht. Ihr Gesamtbild wird jetzt genau so aussehen wie vor Beginn der Frequenztrennung.
Damit sind Sie schon fertig. Üblicherweise gruppiere ich die beiden Ebenen, damit mein Ebenenstapel übersichtlich bleibt.
Ab diesem Punkt nutzt jeder Bildbearbeiter und Fotograf die für sein Projekt bevorzugten Werkzeuge. Im Wesentlichen sollten auf der LOW-Ebene Farb- und Tonwertübergänge abgesoftet und geglättet werden, ohne dass die Hautstruktur angegriffen wird, die auf der HIGH-Ebene erhalten bleibt.
Es ist ratsam, auf der LOW-Ebene den Kopierstempel bzw. den Reparaturpinsel mit der Aufnahmeeinstellung „Aktuelle Ebene“ sowie sehr geringer Härte zu verwenden. Mit denselben Werkzeugen, aber mit hohem Härtegrad, sollten Sie auf der HIGH-Ebene arbeiten.
Schauen Sie sich mein altes Video an, wo ich nur mit dem Reparaturpinsel arbeite. Seither habe ich meine Arbeitsweise drastisch verändert, aber dazu später mehr. Das Ziel dieses Videos war es, darzustellen, wie schnell man mit dieser Technik arbeiten kann. Deshalb sehen Sie am oberen Rand meines Bildschirms eine Stoppuhr – 25 Minuten, boom!

Lassen Sie mich über ein paar Strategien sprechen, die ich aufgrund eigener Erfahrungen entwickelt habe oder von meinen Kollegen weiß. Wir alle mögen es zu experimentieren und manchmal ergeben sich neue Wege, mit den gebräuchlichen Werkzeugen und Techniken zu arbeiten, so dass ich nun folgende Aussagen treffen kann:

Hochpass-Filter

Die Verwendung des Hochpassfilters bei der Frequenztrennung ist gar nicht so schlecht und sollte auch nicht gänzlich als falsche Art und Weise verworfen werden.
Wie ich bereits erwähnt habe wird der Hochpassfilter fehlerhafte Ergebnisse verursachen, wenn er auf der HIGH-Ebene ausgeführt wird statt die Bildberechnungen zu verwenden. Die hellsten Pixel erscheinen dann meistens ausgegraut. Manchmal zahlt es sich aber auch aus, falls Sie zum Beispiel Haut mit leicht überbelichteten Highlights retuschieren. Die Haut wird dunkler und sieht im Endergebnis matter aus. Andere Bereiche des Fotos, bei denen Sie nicht möchten, dass die Spitzlichter abgeschwächt werden, wie zum Beispiel Lippenglanz oder Catchlights in den Augen, können ganz einfach mit einer Ebenenmaske geschützt werden.
Es handelt sich dabei um eine sehr schnelle Methode und kann in manchen Fällen neben der Bildberechnung verwendet werden. Mit der Verwendung des Hochpassfilters haben Sie eine höhere Kontrolle darüber, welche Informationen zur HIGH-Ebene gehören und welche auf der LOW-Ebene weichgezeichnet werden sollten. Auf diese Weise sollte die weitere Retusche im Anschluss an die Frequenztrennung schneller und präziser durchgeführt werden können.
Hier ein Beispiel wie Sie den passenden Hochpass-Radius auswählen können.
Wenn wir beispielsweise folgendes Foto für die Retusche nehmen, stellen wir fest, dass wir uns um einige Probleme wie zum Beispiel Schatten- oder größere Farb- und Tonwertbereiche kümmern und diese absoften bzw. entfernen müssen. Darüber hinaus gibt es kleine Hautunreinheiten, die auf der HIGH-Ebene zu behandeln sind.
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Um Frequenzbereiche mit dem Hochpassfilter zu trennen, müssen wir wie bei der Bildberechnungseinstellung zwei duplizierte Ebenen erstellen. Die obere Ebene enthält unsere Bildinformationen für den Hochfrequenzbereich. Die untere Ebene ist unsere LOW-Ebene.
Wählen Sie die HIGH-Ebene aus und wenden Sie den Hochpassfilter an (Filter > Sonstige Filter > Hochpass), indem Sie langsam den Regler für den Radius nach rechts bewegen.
An dieser Stelle müssen wir bestimmen wieviele feine Details für die HIGH-Ebene genutzt und welche Bereiche auf der LOW-Ebene geglättet werden sollen. Sobald zu starke Bereiche und Übergänge bei den Tonwerten sowie zu grobe Strukturen zu sehen sind, sollten wir anhalten – die Grenze dessen, was zur HIGH-Ebene gehören soll, ist damit erreicht.
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Ein Radius von 2px ist hier nicht ausreichend, da kaum Struktur aufgenommen wird, so dass wir riskieren, wichtige Details auszulassen.
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Bei einem Radius von 7.8px beginnen wir zu erkennen, was wir nicht auf der LOW-Ebene haben möchten – nämlich zu grobe Tonwertbereiche und -übergänge, so dass wir den Wert wieder reduzieren sollten.
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Mit einem Radius von 3.5px erreichen wir den passenden Wert für die feinen Details. Klicken Sie auf OK, setzen Sie die Füllmethode der HIGH-Ebene auf Lineares Licht und die Deckkraft auf genau 50%.
Blenden Sie nun die HIGH-Ebene aus und wenden Sie den Gaußschen Weichzeichner auf die untere Ebene an, und zwar mit demselben Pixelradius, den Sie im Hochpassfilter-Dialog gewählt hatten.
Wenn Sie die HIGH-Ebene wieder einblenden, können Sie mit der Retusche beginnen.
Auf der LOW-Ebene können Sie sowohl den Reparaturpinsel (sehr weich, Aufnahmeeinstellung auf Aktuelle Ebene), den Kopierstempel (sehr weich, reduzierte Deckkraft, Aufnahmeeinstellung auf Aktuelle Ebene) oder den normalen Pinsel benutzen, um Farben und Tonwerte anzugleichen. Für mich selbst habe ich herausgefunden, dass die Verwendung eines normalen Pinsels mit geringerer Deckkraft am besten funktioniert. Ab und zu arbeite ich auch noch mit dem Reparaturpinsel – auf den Kopierstempel verzichte ich beim Arbeiten auf der LOW-Ebene ganz.
Auf der HIGH-Ebene können Sie genau dieselben Werkzeuge verwenden, wobei Pinsel und Kopierstempel einen stärkeren Härtegrad bzw. eine höhere Deckkraft haben sollten. Persönlich bevorzuge ich beim Arbeiten auf der HIGH-Ebene den Kopierstempel und einen harten Reparaturpinsel. Diese Werkzeuge sorgen dafür, dass die Hautstruktur nicht zu weich und verwischt wird.
Ich empfehle Ihnen, alle oben genannten Werkzeuge auszuprobieren und selbst herauszufinden, in welchen Fällen welches Werkzeug am besten seinen Zweck erfüllt.
Hier sehen Sie das Ergebnis dieser schnellen Hautretusche mithilfe des Hochpassfilters:
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Diese Hautretusche dauert lediglich ein paar Minuten, da die Frequenzbereiche des Bildes mit genau den passenden Werten getrennt wurden. Die Strukturen bleiben auf der oberen – der HIGH-Ebene – erhalten und die Farben und die Tonwerte konnten auf der darunterliegenden LOW-Ebene schnell angeglichen werden.

Weitere Tipps für das Arbeiten mit der Frequenztrennung

1. Erstellen Sie eine zusätzliche leere Ebene zwischen der HIGH- und LOW-Ebene.
Zwei Gründe, warum die Verwendung einer zusätzlichen leeren Ebene sinnvoll ist:
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  • Wenn Sie auf einer separaten Ebene arbeiten, um Niederfrequenzinformationen zu korrigieren, werden die vorhandenen Pixel auf der LOW-Ebene nicht tangiert. Sie können Fehler jederzeit rückgängig machen oder sie über eine Ebenenmaske verbergen, ohne sich auf den korrekten Stand in der Protokollpalette verlassen zu müssen. Diese Verfahrensweise kann Ihnen eine Menge Zeit sparen.
  • Auf dieser Arbeitsebene können Sie den Gaußschen Weichzeichner anwenden, um eigene Pinselstriche beim Angleichen der Schatten- und Farbbereiche abzusoften und Farben im Gesamtbild ausgeglichener erscheinen zu lassen. Jedes Bild benötigt einen angemessenen Pixelradius. Probieren Sie also aus, welcher Wert für die Weichzeichnung besten passt.

2. Entfernung von Hautflecken mit dem Matter machen-Filter
Sie können eine weitere aus dem Originalbild duplizierte Ebene zwischen der HIGH- und der LOW-Ebene erstellen. Wenden Sie dann den Matter machen-Filter an – Radius und Schwellenwert sind abhängig vom jeweiligen Bild.

  • Während der Regler für den Schwellenwert zunächst auf Null bleibt, schieben Sie den Regler für den Radius so weit nach rechts bis Ihnen der Grad der Weichzeichnung ausreicht.
  • Schieben Sie nun den Regler für den Schwellenwert ganz nach rechts in die maximale Position und beginnen Sie anschließend, ihn ganz langsam wieder zurückzuschieben bis Sie den Wert finden, bei dem die Farben nicht mehr ineinander verschwimmen. Achten Sie auf Bereiche wie Gesichts- oder Körperkonturen, auf Übergänge zwischen Haaren und Gesicht, usw.

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Versehen Sie diese Ebene mit einer schwarzen Ebenenmaske und malen Sie mit einem weißen und weichen Pinsel mit geringer Deckkraft über die Bereiche, in denen Sie die Hautflecken entfernen möchten.
Diese Methode ist sehr schnell und kann als Vorbereitungsschritt verwendet werden bevor Sie weitere Retuschen vornehmen. Möglicherweise bleibt dies auch der einzige Schritt, falls Ihr Modell gut vorbereitet zum Shooting zum Beispiel mit perfektem Make-up erscheint.
Surface-blur-before-fstoppers
Surface-blur-after-fstoppers
3. Versuchen Sie nicht das ganze Gesicht mit nur einer Frequenztrennung zu retuschieren
Erstellen Sie so viele HIGH- und LOW-Ebenen wie Sie benötigen, um die Probleme Ihrer Retuscheaufgabe in den Griff zu bekommen. Ich selbst wende die FT zwei- bis dreimal an. Die verbleibenden Störungen behebe ich mit Dodge & Burn.
Die besten Resultate erreichen Sie, wenn Sie für jedes zu behandelnde Teil des Gesichts jeweils HIGH- und LOW-Ebenen anlegen. Die Radius-Einstellungen beim Hochpassfilter und dem Gaußschen Weichzeichner werden höchstwahrscheinlich bei jedem einzelnen Bereich des Gesichts wieder anders sein. Man muss zwar etwas sorgfältiger arbeiten, aber mit jeweils ganz individuellen Einstellungen sind die besten Ergebnisse zu erzielen.
4. Üben Sie mit unterschiedichen Werkzeugen für unterschiedliche Retuscheanforderungen
Erinnern Sie sich daran, dass Sie den Kopierstempel, den Reparaturpinsel und den normalen Pinsel verwenden können, um Hautprobleme auf der LOW- wie auf der HIGH-Ebene zu lösen. Beachten Sie die Härte und die Deckkraft der Werkzeuge. Auch die Aufnahmeeinstellung sollten Sie dabei kontrollieren.
Jedes dieser Werkzeuge hat seine Vorzüge in bestimmten Situationen. Verwenden Sie also nicht nur ein Werkzeug für alles. Probieren und üben Sie, in dem Sie jedes der Werkzeuge einsetzen, damit Sie feststellen, wann welches Werkzeug die besten Resultate erzielt.
5. Erstellen oder downloaden Sie eine Aktion
Ich selbst verwende beim Hochpassfilter individuelle Einstellungen, so dass ich keine Aktion dafür benötige. In vielen Fällen, zum Beispiel wenn das Gesicht der Person sich etwas weiter entfernt von der Kamera befindet (und die Hautstruktur weniger Bearbeitung erfordert) nutze ich eine Frequenztrennungs-Aktion, die ich selbst erstellt habe. Ich arbeite überwiegend mit einer Farbtiefe von 8bit, so dass meine Aktion auf 8bit-Bilder ausgerichtet ist. Sie können aber auch eine neue Aktion für 16bit-Fotos mit den oben bereits erwähnten Einstellungen erstellen.
6. Schärfung der Hautstruktur mit der Hochfrequenztrennung
Ein weiterer Trick, auf den ich im Rahmen meiner Experimente gekommen bin, ist die Verbesserung der Hautstruktur durch das Duplizieren der HIGH-Ebene. Grundsätzlich entferne ich zunächst alle sichtbaren Hautunreinheiten auf der Original-HIGH-Ebene. Dann dupliziere ich diese und blende die neue Ebene mit einer schwarzen Ebenenmaske aus. Auf der Maske male ich mit einem weichen weißen Pinsel mit geringer Deckkraft über die Bereiche, deren Struktur ich etwas stärker betonen möchte.
Sie können die Stärke der Schärfung kontrollieren, indem Sie sowohl die Deckkraft des Pinsels reduzieren als auch die Deckkraft der Ebene selbst.
Damit es noch mehr Spaß macht, können Sie Teile aus der HIGH-Ebene mit den stärker betonten Strukturen nehmen und diese auf Bereiche übertragen, wo die Struktur noch zu soft ist oder wo sie durch vorige eigene Bearbeitungen angegriffen wurde.
7. Verwendung der Frequenztrennung in Kombination mit Dodge & Burn
Es gibt nicht nur ein Richtig oder Falsch, welche Technik zuerst bzw. wie oft sie angewendet werden sollte. Manchmal beginne ich mit der Frequenztrennung und schließe die Hautbearbeitung mit Dodge & Burn ab. Manchmal ist es auch sinnvoll, zuerst große Schattenbereiche aufzuhellen und dann die Hautstruktur nur auf der HIGH-Ebene zu retuschieren.
Es ist jedes Mal anders, denn jedes Bild ist einzigartig. Aber es definitiv hilfreich, beide Techniken zu kennen und zu beherrschen, um festzustellen welche der Techniken die Probleme, auf die Sie stoßen, besser lösen.
Das war´s für heute. Ich bin sicher, dass es noch viele weitere Tricks gibt, die man mit der Technik der Frequenztrennung nutzen kann. Falls Sie also welche wissen, teilen Sie uns diese gerne in den Kommentaren mit!
Quellen, auf die ich bei der Recherche gestoßen bin:
Beitrag auf Model Mayhem von Sean Baker
Beitrag auf Model Mayhem von grahamsz
Vielen Dank natürlich an meine Fotografen-Kollegen Aleksey Dovgulya und Michael Woloszynowicz für das Teilen ihrer Methoden und ihrer Tipps. Aleksey wird im Januar 2014 nach Los Angeles kommen, um unser E-Book Beauty & Fashion Photography: GoPro fertigzustellen – schaut es euch an und abonniert unseren Newsletter, damit ihr informiert seid, wenn es veröffentlicht wird!



Julia Kuzmenko McKim:
Website
Facebook
Original-Artikel bei Fstoppers:
http://fstoppers.com/the-ultimate-guide-to-the-frequency-separation-technique
Auf Facebook gibt es eine spannende Gruppe, die von Julia moderiert wird:
https://www.facebook.com/groups/RetouchingAcademy/



Das war´s auch bei mir für heute und für dieses Jahr. Vielen herzlichen Dank an alle regelmäßigen Besucher auf meinem Blog und an alle, die sich die Mühe machen, ihre Kommentare zu hinterlassen.

Ich wünsche allen ein tolles Jahr 2014!

1 Gedanke zu „Die ultimative Anleitung zur Frequenztrennung“

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